10 Fakten zu Stress

10 Fragen und Antworten zu Stress

1. Warum empfinden wir Stress?


Stress ist im Grunde ein Überlebensinstinkt.
Bei der Reaktion auf Stress geht es darum, Energie in solchen Situationen zu mobilisieren, in denen der Körper mehr Kraftstoff benötigt. Diese Stressreaktion hat in der Evolution dazu geführt, dass wir Tausende von Jahren überlebt haben. In der Vergangenheit hat er uns vor allem in solchen Situationen geholfen, in denen körperliche Aktivität als Reaktion auf eine bedrohliche Situation erforderlich war. Das Gehirn und der Körper haben "beschlossen", die Bedrohung zu bekämpfen oder ihr zu entkommen. So wird die Stressreaktion normalerweise als Flucht- oder Kampfreaktion bezeichnet. Der Körper reagiert heute genauso wie vor Tausenden von Jahren, obwohl wir selten physische Kräfte mobilisieren müssen, um mit Stress umzugehen.

2. Warum brauchen wir Stress?


Stress ist Teil unseres Alltags - jeder wird irgendwann gestresst. Stress entsteht, wenn wir uns in Situationen befinden, die uns fordern und unser Körper dafür Kraft und Energie mobilisieren muss. Diese Energiemobilisierung ist an sich in einer solchen Situation etwas ganz Normales. Nur wenn der Stress lange Zeit ohne Ruhe und Erholung anhält, werden Körper und Gehirn geschädigt.

3. Wann ist Stress nützlich?


Wenn wir vor einer Herausforderung stehen, kann Stress uns dazu bringen, uns zu konzentrieren und bessere Leistungen zu erbringen. Dies gilt sowohl für den Job als auch für den privaten Bereich. Mit anderen Worten: Stress hilft uns, Höchstleistung zu erbringen und um Erfolg zu haben.

4. Welche Reaktionen auf Stress gibt es?


Eine andere Möglichkeit, auf Stress zu reagieren, besteht darin, sich "tot zu stellen". Dieses Programm wird in Gang gesetzt, wenn das Gehirn feststellt, dass die Gefahr so ​​groß ist, dass weder Flucht noch Kampf helfen. Es ist das parasympathische Nervensystem, das Energie aktiviert und verbraucht. Dies führt zu Müdigkeit, Schwindel, Muskelschwäche, niedriger Herzfrequenz, niedrigem Blutdruck, einem schwachen Gefühl und Magenproblemen. Die meisten Menschen reagieren dann damit, sich sozial zu isolieren, quasi zu verschwinden und ihre sozialen Kontakte einschränken oder total abzubrechen. Wir fühlen uns dann sehr müde, werden innerlich wie gelähmt und werden depressiv und antriebslos.

5. Macht Stress krank?


Chronischer Stress führt zu messbaren Veränderungen im Gehirn, wodurch die kognitiven Probleme der erschöpften Person erklärt werden können.

Die Amygdala (Mandelkern) im Gehirn kontrolliert, wie wir auf Veränderungen in der Außenwelt reagieren. In Stresssituationen ist es die Amygdala, die das sympathische Nervensystem des Körpers aktiviert und uns auf Kampf oder Flucht vorbereitet.

Langandauernder Stress kann zu Hirnschädigungen führen. Die Veränderungen der Gehirnstruktur bei anhaltendem chronischem Stress können erklären, warum es so lange dauert, sich von der bleiernden Müdigkeit zu erholen. Neue Verbindungen zwischen Nervenzellen müssen wiederhergestellt werden und dazu braucht es Zeit.

6. Können wir uns von Stress erholen?




    Erholung und Ruhe sind sehr wichtig. Der Sauerstoffbedarf des Körpers während einer Stressreaktion wird für kurze Zeit aktiviert. Danach braucht der Körper Ruhe und Erholung, damit andere wichtige Körperfunktionen wieder Raum haben können. An dieser Totalmobilisierung ist an sich nichts auszusetzen, wenn es uns gelingt, die Bedrohung zu beseitigen oder die Ressourcen zu beschaffen, die wir benötigen, um schließlich zu einer ausgeglichenen Situation zurückzukehren. Wir können mit Stressperioden umgehen, ohne Schaden zu nehmen. Es ist jedoch schädlich, wenn der Stress lange anhält, ohne dass es Zeit für Erholung, Ruhe und Schlaf gibt.


    7. Was kann man selbst gegen Stress tun?


    Man sollte sich zunächst ansehen, woher der Stress kommt und ob man ihn selbst zumindest etwas minimieren kann. Das heißt: Öfters mal Nein sagen, sich mit Menschen umgeben, die einem guttun.

    Auch Techniken wie Mindfulness oder Autogenes Training können helfen.

    Ich empfehle ebenfalls wärmstens das Buch "Der Chillpreneur" von Patricia Zinnecker zu lesen. Patricia zeigt, wie sie nach einem Burn Out wieder zur Lebensfreude und Produktivität fand. Dieses Buch lohnt sich ganz klar nicht nur für Unternehmer. 

    8. Hat jeder eine andere Stress-Toleranz?


    Wie groß die Herausforderung oder Bedrohung sein muss, damit der Mensch Stress empfindet und sein Körper reagiert, ist individuell. Hier spielen Veranlagung, körperliche Verfassung, familiäre und außerfamiliäre Umgebung, die Persönlichkeitsstruktur oder auch Trauma eine wichtige Rolle.

    9. Wie kann man unnötigen Stress vermeiden?


    Man sollte lernen, auf sich selbst zu hören und seine Grenzen kennen(lernen). Ganz wichtig sind auch, Routinen in den Alltag einzubauen.

    10. Gibt es auch positiven Stress?


    Ja! Positiver Stress wird auch auch Eustress genannt. Diese Art von Stress tritt zum Beispiel auf, wenn wir (Vor-) Freude auf ein bestimmtes Ereignis empfinden oder auch wenn wir Spaß an einer Arbeit haben, die unseren Fähigkeiten entspricht. Eustress ensteht zum Beispiel auch, wenn wir beim Sport über uns hinauswachsen oder wir uns verlieben.